Silves, 24.04.2025

Ich starte den Tag mit einem ausgedehnten Frühstück und einer langen Unterhaltung mit einer deutschen Frau im Rentenalter, die der einzige andere Gast in dem schönen Gästehaus im Stadtzentrum ist.

In der Nacht habe ich ziemlich schlecht geschlafen und hatte Zeit, über die morgige Etappe nachzudenken. Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass meine Chancen, möglichst gut durchzukommen, mit einem frühen Start steigen.
Deshalb habe ich mein Frühstück und Lunchpaket für morgen abbestellt und mir heute schon das Müsli gerichtet, damit ich ziemlich bald nach Sonnenaufgang starten kann.

Den Rest des Vormittags verbringe ich damit, meine Wäsche im Waschsalon zu waschen. Das fühlt sich richtig gut an.

Nach einer Siesta, einem Bad im Pool und einem kurzen Sonnenbad ziehe ich neue orangefarbene Schnürsenkel in meine Wanderschuhe ein. Die alten halten nur noch an einem Faden. Das ist einerseits eine total beruhigende Tätigkeit – andererseits macht mir der Farbtupfer gleich gute Laune. Nach dieser Anstrengung muss ich mich gleich noch ein bisschen ausruhen.

Am späten Nachmittag, als es immer noch nicht kühler ist, mache ich mich auf eine Sightseeing- und Proviant-Shopping-Tour. Ich habe das Gefühl, in der gleißenden Sonne zu verglühen, während einige Einheimische noch langärmlige Pullis tragen (die meisten allerdings doch T-Shirts).

Die über der Stadt thronende Burg kann selbst mich begeistern. Die Aussicht ist atemberaubend, und doch darf man hier auch aufpassen, wo man hintritt, denn man kann beim Rundgang entlang der Burgzinnen aufgrund nicht vorhandener Geländer problemlos mehrere Meter in die Tiefe stürzen. Ich bin in Portugal – und liebe es.

Danach gönne ich mir in der Nähe des Flusses Arade ein leckeres Abendessen und begebe mich dann in die Unterkunft. Morgen wird ein anstrengender Tag mit frühem Start.