Bad Münder, 13.05.2023

Die „Ferienwohnung am Kurpark“, in der ich die letzte Nacht verbringen durfte, war, im positiven Sinne, der absolute Hammer. Einerseits mit viel Liebe zum Detail eingerichtet, dekoriert und qualitativ hochwertig ausgestattet, andererseits auch mit den „kleinen Annehmlichkeiten“, die gerade einen Kurzaufenthalt so viel angenehmer machen, von der Flasche Wasser, den Kaffeekapseln, ein paar Beuteln Cappuccino Pulver usw. - ein Traum!

Da mein Rücken heute etwas schmerzt, habe ich gar keine rechte Lust in der angrenzend an Bäckerei zu frühstücken und begebe mich um halb neun auf Wanderung. Die heutige Etappe ist ja auch eher lang.

Nach wenigen Kilometern befinde ich mich in allerschönstem Buchenwald. Der in Blüte stehende Bärlauch verströmt sein appetitliches Aroma, die Vögel singen angesichts des herrlichen Sonnenscheins laut vor sich hin und es könnte gar nicht wunderschöner sein.

Über einen überraschend steilen Weg erreiche ich bald den Ebersberg und das Naturschutzgebiet Köllnischfeld, wobei ich ein Reh aufschrecke und zwei anderen Wanderern begegne. Heute ist Wochenende und Traumwetter, daher ist vermutlich mehr los als die letzten Tage.

Ziemlich genau zu „High Noon“ erreiche ich den Anna-Turm. Die Gastronomie ist aufgrund des nahegelegenen Parkplatzes schon gut besucht. Ich fülle mein Wasser nach und besteige den Turm, um die Rundumsicht zu genießen. Obwohl der Turm nur 28 m hoch ist, bin ich ganz schön außer Atem, als ich oben bin. Runter geht's dann einfacher und schneller.
Nach diesen Strapazen stärke ich mich mit einer Portion Käseknödel, die mir Anke ans Herz gelegt hatte. Sie schmecken anders, als die, die ich aus Bayern kenne, aber echt lecker.

Weiter wandere ich auf breiter Forststraße, vorbei an der Radarstation der Deutschen Flugsicherung, aber schon nach der Straßenquerung am Nienstädter Pass wird der Weg wieder schmaler und schöner.
Die Sonne scheint warm auf die am Boden liegenden Äste von Nadelbäumen und der daraus resultierende süßlich warme Geruch versetzt mich gedanklich einen korsischen Pinienwald. Das Säuseln der Baumwipfel wird zur leisen Brandung des Meeres … - einfach nur schön.

Am Nordmannturm mache ich noch mal ein Päuschen, bevor ich auf dem breiten Forstweg weitergehe. Echt spannend ist das nicht. Daher bin ich dankbar, schon bald, einen kleinen Abstecher zur „Alte Taufe“ machen zu können.
Dort posiert gerade eine nicht mehr ganz junge Frau im gelben Blümchenkleid für ein Foto. Das sieht ziemlich gut aus. Allerdings habe ich den Eindruck, dass sie mir als Model nicht zur Verfügung stehen möchte, sodass ich den alten Tauf- oder Opferstein ohne schmückendes Beiwerk ablichten muss.

Ein paar Kilometer weiter ist meine blühende Fantasie gefragt, denn von der Heisterburg, die hier mal gestanden hat, sind nur noch ein umlaufender Wall und der Burggraben erhalten. Würde dies nicht auf Informationstafeln erklärt werden, könnte man diese historischen Überreste einfach als Bodenunebenheiten abtun.

Der nach der spektakulär klingenden Teufelsbrücke folgende Weg bereitet mir besondere Freude, da ich heute mehr breite Forstwege gewandert bin, als mir lieb ist. Der schmale Weg mündet bald in einen Nordic-Walking-Fitnesspfad dem ich bis zum (wie der Name schon verrät) hochpreisigeren Restaurant „Mooshütte“ folge.

Der E1 muss jetzt unbedingt noch einen Schlenker zum Belvedere-Turm auf dem Strutzberg machen. Dieser wird seinen Namen nicht gerecht, denn die „gute Sicht“ wird durch Bäume verdeckt. Nun ist es aber endgültig nur noch ein Katzensprung bis nach Bad Nenndorf und damit habe ich den Deister der Länge nach erfolgreich überschritten.

Die Besonderheit des Tages erwartet mich in der Nähe des Kurparks in Bad Nenndorf, nämlich die Süntelbuchen-Allee. Süntelbuchen sind eine seltene Art der Rotbuchen, zeichnen sich durch ihren seltsam verdrehten, verkrüppelten Wuchs, der mehr in die Breite als in die Höhe geht, aus. Es gibt nur noch wenige Exemplare und eine Allee wie in Bad Nenndorf ist einmalig.

Die „Ferienwohnung am Kurpark“ (ja, sie heißt auch so) ist riesig und schön eingerichtet. Die Duschbadewanne unter der Dachschräge nötigt mir ein paar Verrenkungen ab und verwöhnt mich gleichzeitig mit warmem Wasser.
Sogar mein Paket mit Zelt, welches ich vorausgeschickt hatte, steht für mich bereit. Ich bin froh, dass ich es jetzt wiederhabe. Mal schauen, ob ich das morgen früh immer noch denke, wenn ich den Rucksack mit dem zusätzlichen Gewicht aufsetze.

Nachdem ich heute schon fettig und süß gegessen habe, gibt es einen endlich einen großen Salat von Penny zum Abendessen.

Fazit: letzte Bergetappe, besondere Bäume - und morgen laufe ich bis ans Meer.


Länge Auf Ab
31.1 km 704 Hm 725 Hm

 


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