Freudenberg-Kirschfurt, 04.04.2021

Wenn ich darüber nachdenke, was ich an einem Ostermontag morgens um 6:00 Uhr machen möchte, fallen mir viele Dinge ein. Bei Kälte und Dunkelheit ins Auto zu steigen und loszufahren, sind nicht dabei.
Anders lässt sich jedoch die heutige Planung nicht realisieren. Ich möchte um 7:50 Uhr in Freudenberg-Kirschfurt sein, um mit der Westfrankenbahn über Miltenberg nach Amorbach - dem Startpunkt der heutigen Tour zu fahren.
Die erste Herausforderung ist das Lösen des „Auf-Achse“ Tagestickets, was mich knapp 10 Minuten kostet. Keine Ahnung, was man da vorher studiert haben muss. Informatik reicht wohl nicht. Immerhin wird im Zug sofort kontrolliert, sodass die Mühe nicht umsonst war.
Auch in Amorbach ist es eiskalt (1 Grad, immerhin Plus) und trocken.
Auf einem wunderschönen Pfad geht es nun in Serpentinen hinauf zur Gotthardsruine. Ich genieße die Stimmung, die in dem alten Bauwerk herrscht sowie den Blick ins Tal. Wenig später treffe ich auf Wanderer die an der Sattelhütte dem Beherbergungverbot aus dem Weg gegangen sind. Das war sicher ganz schön frisch in der letzten Nacht! Im Tal wandere ich vorbei an der Nithardmühle in Reuenthal. Hier ist absolute Ruhe angesagt - von den zwitschernden Vögeln mal abgesehen. Nun geht es schweißtreibend hinauf nach Monbrunn (Honig) und weiter zu den Ringwällen auf dem Greinberg - dem Höhepunkt der Vormittagswanderung (Etappe 6). Der Himmel changiert zwischen hell- und dunkelgrau. Die Sonne ist kaum noch alls heller Fleck zu erkennen. Der Abstieg nach Miltenberg direkt durch die Burg in die Altstadt ist beeindruckend. Es ist überhaupt nichts los! Mit etwas mehr Sonne und viel weniger Corona wäre es hier traumhaft schön! Der Wind frischt auf und dadurch ist es so kalt, dass ich mir nur schnell ein Stück Käse auf mein Brot lege und die Mittagspause auf später verschiebe. Von der Marienkapelle bietet sich ein hervorragender Blick ins Tal. Ich erfreue mich daran – ebenso an den Ostereiern. Der Aufstieg führt im Gipfelbereich entlang an besonderen Ausgrabungen. Irgendwie interessiert mich momentan aber mehr, ob alle Äste dank des zunehmenden Windes oben bleiben, denn es knackt bedenklich, und was der Regen macht. Ob ich es vielleicht doch noch vor Einsetzen des Regens schaffe?
Eine ganze Zeit bleibt es noch trocken - kurz vor der Burg Freudenberg beginnt ein normaler Landregen aber mit viel Wind dass mein Trecking-Schirm seine Sturmfestigkeit unter Beweis stellen kann. Ich sage es mal so: ich würde das nicht bewerben. Kurz drauf verpasse ich eine Abzweigung und lande in einer „Sackgasse“ so dass ich die Wahl habe, querfeldein auf den darunter liegenden Weg zu queren, oder noch einmal zurück (bergauf) auf zu laufen. Lange dauert die Entscheidungsfindung nicht. 😜
So wandere ich kurz darauf in die schöne Altstadt. Das Ende des Weges. Wer hier ein tolles Wanderportal erwartet, wird gerbe enttäuscht. Nichts - nur der Wechsel vom roten Nibelungenweg-Symbol zum grünen Zubringer-Symbol. Da auch hier alles geschlossen scheint und es mir nicht nach Stadtbummel bei Regen ist, überquere ich schnell den Main, halte letztmals meinen Schirm sehr gut fest, und bin gleich am Bahnhof bzw. Auto. Geschafft!
Bei der Heimfahrt durch z.T. strömenden Regen wird mir richtig bewusst, wie viel Glück ich mit dem Wetter hatte.

Länge Auf Ab
25.2 km 764 Hm 789 Hm