Zwingenberg, 8.5.2021
Nachdem das Wetter die letzten Tage verrückt gespielt hat, erwarten EmWe und mich heute ein Wanderwetter vom Allerfeinsten.
Der Anstieg auf den Melibokus ist wie immer schweißtreibend 🥵- egal bei welcher Temperatur.
In Reichenbach hat der Kochkäse-Döner leider zu 😥- wir hatten uns schon gefreut.
Ein Schälchen Erdbeeren vom Spargelstand tröstet uns jedoch -deutlich gesünder- darüber hinweg.
Die Kletterer am Hohenstein erinnern uns an frühere Zeiten….
Unterwegs sehen wir viele Kälbchen, die ihr junges Leben auf den saftigen Frühlingswiesen genießen. In Lindenfels ist einiges los. Der Eissalon hat geöffnet - ebenso ein Café, welches Kaffee und Kuchen zum Mitnehmen anbietet. Wir greifen zu und funktionieren den Marktbrunnen zur Sitzgelegenheit um.
Mit Bus und Bahn geht es bequem zurück zum Auto in Zwingenberg.
Die nächsten Etappen sind logistisch schwieriger - mal sehen, wann wir diese angehen.
Summa Summarum ein TOP Wandertag. 👍🏻😀
Länge | Auf | Ab |
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26.7 km | 1178 Hm | 918 Hm |
Oberursel, 03.06.2022
Heute geht es also los auf ein dreitägiges Abenteuer, in dem ich die mittleren Etappen (2-5) der insgesamt sieben Etappen des Nibelungensteigs durch den Odenwald bewältigen möchte.
Ich starte mit all dem Equipment, welches ich nächstes Jahr auf dem Fernwanderweg E1 zum Einsatz bringen möchte und ohne eine Idee, wo genau ich die nächsten Tage und Nächte verbringen werde. Nur der Startpunkt Lindenfels und das Ende in Amorbach sind definiert. Dazwischen liegen knapp 80 Kilometer Nibelungensteig und viel Wald.
Bei der Anreise hat gleich die erste Bahn Verspätung - daher funktioniert der Anschluss in Frankfurt nicht. Zum Glück bin ich früher los, als ursprünglich geplant, also schon um 17 Uhr.
So voll habe ich den Bahnhof Frankfurt und auch meinen Zug noch nie - oder zumindest schon sehr, sehr lange nicht mehr gesehen. Liegt es an Pfingsten, dem 9€-Ticket oder einer Kombination von beidem? Dazu kommt, dass extrem viele Züge Verspätung haben oder gar nicht fahren.
Um 20:15 bin ich in Lindenfels. Zwischendurch hat es heftig geregnet - jetzt ist es fast trocken - nur ganz vereinzelt fallen ein paar Tropfen. Ich finde den Einstieg zum Weg und wandere bergauf und komme schon sehr schnell zu einer tollen Schutzhütte. Ich weiss nicht, was ich machen soll. Ohne Zelt einfach auf der Boden legen? Die Idee ist mir irgendwie unsympathisch. Und das Zelt kann ich nicht aufstellen. In der Hütte bekomme ich die Heringe nicht in den Boden - und in Hütennähe gibt es kein flaches Stück Boden. Also weiter.
Ich wandere und wandere und im Wald ist es schon echt dämmrig. Eine Stelle sieht ganz ok aus - ist aber von der Landstraße aus einsehbar. Also weiter. Irgendwann komme ich aus dem Wald heraus. Mist. Ab jetzt für ein paar Kilometer eher nichts. Die Wiese sieht verlockend aus, aber hier gibt es Hochstände. Gerade denke ich dass, als ich zwei Rehe entdecke. Also zurück zur letzten guten Stelle. Hier packe ich mein Zelt mitten auf den Waldweg. Ist ziemlich zugewachsen und kürzlich erst von einem Harvester, der un die Ecke parkt, plattgefahren worden. Solange der morgen nicht kommt, ist ja alles gut.
Das Aufstellen des Zelts gestaltet sich schwieriger als erwartet, weil ich die Heringe nur schwer in den Boden bekomme. Und ohne vier solide Abspannungen steht es nicht. Ein echter Nachteil gegenüber meinem alten, dreimal so schweren Zelt. Muss ich mich wohl dran gewöhnen. Ebenso daran, dass das Zelt nur die Grundfläche einer Isomatte hat und daher fast alles unter der Apside gelagert werden muss.
Aber jetzt erstmal schlafen…
Länge | Auf | Ab |
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3 km | 57 Hm | 132 Hm |
Lindenfels, 04.06.2022
Obwohl es in der Nacht mehrfach geregnet hat, habe ich ganz gut geschlafen.
Nun also hinein in die feuchten Sachen und Schuhe. Zum Glück regnet es nicht mehr und es sieht sogar richtig freundlich aus.
Ich wandere los und schon bald führt der Weg steil auf einen Berg. Zum Glück bin ich gestern Abend nicht weitergegangen, denn hier hätte es erstmal keinen schönen Schlafplatz gegeben.
Nach einer halben Stunde komme ich zu einer Bank. Frühstück! Idealerweise steht direkt vor der Bank ein alter Grenzstein - die ideale Höhe, um darauf zu kochen!
Hinab ins Tal bringt mich der Weg nach Weschnitz, welches ausgestorben wirkt und nicht erwähnenswert wäre, gäbe es dort nicht einen Friedhof, an dem ich frisches, kaltes Leitungswasser nachfüllen kann.
Kurz darauf begegnet mir erstmals ein Mensch mit Hund - es gibt also doch Leben im Odenwald.
In engen, steilen Serpentinen erreiche ich die Walpurgiskapelle und genieße die Aussicht. Kurz vor Grasellenbach zieht mich eine Kneipp-Stelle an, in der man auch ein Arm-Bad durchführen kann. Tut das gut - und sauber werden die Arme auch. Im ersten Café gönne ich mir keinen Kaffee - zum Mittagessen ist es noch zu früh. Der Weg führt vorbei an dem sagenumwobenen Siegfried-Brunnen und erklärt auch die Geschichte. Sooo viel Gewalt!
Um 13:30 treffe ich in Güttenbach ein - einem kleinen Nest mit zwei Restaurants. Das erste gibt es nicht mehr und so bin ich umso erfreuter, als das Hotel zur Zentlinde geöffnet hat. Nach kritischem Blick auf die Uhr kann ich auch noch etwas zu Essen bekommen. Alles andere wäre jetzt auch blöd gewesen, denn es gibt heute keine weitere Einkehr- und Einkaufsmöglichkeit.
Das Essen ist nicht nur lecker sondern auch so zusammengestellt und portioniert, dass ich satt werde. Und das ist sehr sehr selten, wenn ich die vegetarische Option bestelle.
Ein Jucken am Arm entpuppt sich als Zecke #1 - zum Glück habe ich gestern noch die Spezial-Pinzette eingesteckt.
Nach 3 Stunden wandere ich weiter. In der Zeit habe ich nicht nur gegessen, sondern auch das Kneipp-Becken direkt vor dem Hotel genutzt und auch mein Zelt getrocknet. Ein paar ganz tolle Übernachtungsplätze lasse ich links liegen, weil ich mein Tagespensum noch nicht erreicht habe. An der Molkerei Hüttenthal gibt es ganz neu zwei Verkaufsautomaten auch für diverse Milchprodukte. Nach einem netten Gespräch mit einem jungen Mann, der gerade nachfüllt, kaufe ich mir tatsächlich einen Fruchtjoghurt aus eigener Herstellung.
Am Marbach-Stausee ist viel los. Es ist fast niemand im Wasser aber ich bin so verschwitzt, dass ich ein Bad echt vertragen kann. Es ist wunderschön und wärmer als erwartet. Die Idee, hier zu übernachten verwerfe ich, denn es sind einfach zu viele Verbotsschilder - und ich kann mir vorstellen, dass in dieser Lage und dann noch an Pfingsten sogar kontrolliert wird.
Ich wandere also weiter, bis ich aus der Touri-Gegend herauskomme, denn dort, wo Bäume deutlich sichtbare Vorder- und Rückseiten haben, möchte ich nicht zelten.
Ich finde ein schönes Örtchen und merke schnell, dass es hier vor Mücken nur so wimmelt. Und ich habe keinerlei Mückenschutz dabei. Bald schon bin ich völlig verstochen - immerhin gibt es hier keine Malaria.
Ich koche mir noch etwas zu Essen und flüchte ins Zelt, auch wenn das bedeutet, dass ich nicht mehr sitzen kann, sondern liegen muss. So krass hatte ich das bisher nur in Schweden erlebt. Bin mal gespannt, wie die Nacht ist.
Länge | Auf | Ab |
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28.1 km | 781 Hm | 764 Hm |
Ebersberg, 05.06.2022
Ich habe ziemlich unruhig geschlafen, da ich irgendwie innerlich nicht zur Ruhe kam. Und das trotz des wirklich gut gewählten Schlafplatzes.
Um 5:45 weckt mich ein Geräusch, als würde es nieseln. Es ist kein Regen, sondern Tannennadeln, die aufgrund eines leichten, böigen Windhauchs auf Zelt fallen. Ich checke die Wetter-App und da Regen im Anmarsch ist, beschließe ich, das Zelt abzubauen und loszugehen, solange es noch trocken ist.
Ebersberg erreiche ich nach zwei Kilometern gerade noch und sehe eine altes Buswartehäuschen, als der Regen einsetzt. Hier frühstücke ich erstmals das gestern gekaufte Joghurt mit Haferflocken und koche mir einen Kaffee. Nach einer guten Stunde hört der Regen auf und ich gehe weiter. Keine 10 Minuten später setzt wieder Regen ein und ich ziehe nun also doch die Regensachen an. Zum Glück nicht für lange.
Ich lasse es laufen und erreiche nach 19 km um kurz vor zwölf Badisch Schöllenbach. Zwei Radler füllen gerade ihre Trinkflaschen aus dem Dorfbach und ich gebe ihnen den Tip mit dem direkt danebenliegenden Friedhof. Im Gegenzug verraten sie mir, dass im Ort Dorffest ist. Die einzige Gaststätte ist nämlich geschlossen und ich hätte jetzt echt gerne Pause gemacht.
Also gehe ich dorthin - wähle die einzig vegetarische Option. Portion Pommes mit Kuchen. Zecke #2 hatte schon länger Zeit zu saugen und verlässt mich hier.
Ich komme mit einem älteren Paar ins Gespräch, die auf La Gomera leben und auch in Deutschland. Es geht um die Insel, das Leben und tut echt gut.
Nach gut zweieinhalb Stunden, in denen es noch schön sonnig wurde, breche ich auf und steige steil hinauf nach Hesselbach. Am Ortseingang höre ich die ersten Donnerschläge und eine dunkle Gewitterfront zieht schnell aus dem Westen heran. Auf direktem Weg schaffe ich es gerade noch so in das Restaurant zum Grünen Baum, in dem ich heute zu Abend essen wollte - der Nibelungensteig wollte mich eigentlich rund um das Dorf führen. Ein Unwetter vom Feinsten bricht los. Laut Regenradar soll es in einer Stunde durch sein und spätestens ab 19 Uhr soll dann Schluss mit Regen für heute sein. Klingt gut - dann kann ich später noch etwas weiter wandern.
Mit fortschreitender Zeit verändert sich auch das Regenradar und so passe ein trockenes Zeitfenster ab und eile in den Wald. Ich habe eine Dreiviertelstunde Zeit, um in den Wald zu kommen, einen guten Platz zu finden und das Zelt aufzustellen. Dann soll es nochmal heftig regnen. Um 19 Uhr liege ich nun also im Zelt. Nicht ganz gerade, vom Weg aus prinzipiell einsehbar, nicht wirklich weit weg vom Dorf, aber trocken. Dann beginnt der Regen. Ich hoffe auf eine dennoch gute Nacht, um morgen die Schlussetappe mit etwa 24 km (so wie heute) in Angriff nehmen zu können.
Länge | Auf | Ab |
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23.4 km | 621 Hm | 413 Hm |
Hesselbach, 06.05.2022
Die Nacht war weniger regnerisch als erwartet und doch habe ich nur unruhig geschlafen. Leider hat alles auf dem ich liege glatte Oberflächen und so rächen sich auch ein paar Grad Neigung. Das Zelt rutscht auf dem Groundsheet. Die Isomatte auf dem Zeltboden. Zum Glück war es so warm, dass ich den Schlafsack nur als Decke verwenden konnte, denn sonst wäre ich mit dem auch noch auf der Isomatte rumgerutscht.
Als es dämmert schlafe ich nochmal ein und so ist es fast halb neun, als ich loswandere.
Dach einer Stunde erreiche die Kapelle St. Wandelin und Nikolaus in Breitenbach. Draussen ein Altar und im Halbkreis darum zwei Reihen Bierbänke. Sieht nach Gottesdienst aus. Kaum habe ich mein Porridge verspeist, kommt ein Auto mit Anhänger vorgefahren und ich erfahre, dass heute gar kein Gottesdienst stattfindet, sondern dass die Bänke Überreste einer Hochzeit am Samstag sind. Also bleibe ich entspannt für eine zweite Tasse Kaffee, während ich mich ein wenig mit dem jungen Mann unterhalte, der die Bänke wegräumt.
Ich verlasse das Tal und wandere schwitzend den steilen, schmalen und auch hier hervorragende markierten Weg hinauf nach Preunschen. Irgendwie habe ich heute das Gefühl, überhaupt nicht vorwärts zu kommen.
Der „grüne Baum“ hat dauerhaft geschlossen, was meine Karte (noch) nicht weiß. Schade!
Am Himmel zeigen sich dunkle Wolken, die da eigentlich gar nicht sein dürften. Da ich heute in einem einzigen Funkloch wandere, kann ich gar nicht das Regenradar checken. Naja - es kommt, wie es kommt!
Der überraschend auftauchenden Burg Wildenberg statte ich nur einen kurzen Besuch ab. Zu viele Leute - nachdem mir sonst gar keine Wanderer begegnet sind. Außerdem habe ich Hunger und auch noch 12 km vor mir. Ich dachte, es sei heute gechillter.
Ich wandere hinab ins Tal, überquere dort Bach und Strasse, um auf der anderen Seite wieder steil über den Eselsweg aufzusteigen. Immerhin sollte das der letzte Anstieg sein. Der Weg schafft mich heute echt.
Das Restaurant „am Brandweiher“ in Beuchen ist von Ambiente, Geruch und Begrüßung so abschreckend, dass ich nur kurz auf der Toilette meine Wasserflasche auffülle und weitergehe. Nächstes Ziel: Amorbach. Vielleicht bekomme ich noch den frühen Zug. Heute ist 2-Stunden-Takt angesagt, so dass es sich lohnt, auf die Uhr zu schauen.
Ein paar hundert Meter später werde ich auf die Probe gestellt. Und zwar durch die „Freizeit-Hütte“ mit SB-Kühlschrank und Sitzgelegenheiten drinnen und davor. Jetzt hier was kochen und essen? Wasser habe ich ja wieder. Dann bin ich aber nicht vor neun heute Abend zu Hause….
Ich zische also nur ein schnelles Radler, welches die Kräfte in mir weckt und esse einen Riegel und wandere weiter.
Der Weg nach Amorbach ist ein einziger Traum und wandert sich einfach so weg. Richtig schön! Dies wird auch dadurch, dass es kurz mal nieselt nicht ernsthaft getrübt. Den Bahnhof in Amorbach erreiche ich 20 Minuten vor Abfahrt des Zuges, so dass eine Stadtbesichtigung ausfällt. Stattdessen habe ich Mitgefühl mit den Mitreisenden und ziehe mein sauberes T-Shirt und Hemd an. Fühlt sich gut an, aus den feuchten, müffelnden Sachen rauszukommen.
Die Bahnfahrt hat auch Potential, in Erinnerung zu bleiben. In der Bahn nach Aschaffenburg ist ein alkoholisierter Fahrgast, der vom Sitz fällt und dann am Boden schlafe will, was dem Zugführer (Kamera!) nicht gefällt. Er wird ermahnt, sich hinzusetzten, da sonst ein Arzt gerufen wird. Der Zug nach Frankfurt ist dafür sehr voll. Der Zugführer engagiert sich und versucht, durch Ansagen die Menschen im Zug gleichmäßiger zu verteilen. Respekt dafür, dass er an einem Halt einen Fahrgast auffordert, sofort den Zug zu verlassen, da er ihn keinesfalls mitnähme. Dieser war nämlich über das Gleisbett gelaufen (vermutlich um den Zug zu bekommen). Wir konnten ihn dann sehen, als er wie ein Rohrspatz wütend zurückblieb. Es war kein Jugendlicher!
In Frankfurt Süd ist dann leider Ende der Fahrt, da zwischen Frankfurt und Flughafen Personen im Gleisbett sind…
Ich weiche spontan auf die U-Bahn aus und bin um 19 Uhr wieder in Oberursel, wo alles vor drei Tagen begann.
Das war ein wirklich schönes, ausgefülltes und abenteuerliches Pfingstwochenende.
Länge | Auf | Ab |
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25 km | 616 Hm | 1010 Hm |
Freudenberg-Kirschfurt, 04.04.2021
Wenn ich darüber nachdenke, was ich an einem Ostermontag morgens um 6:00 Uhr machen möchte, fallen mir viele Dinge ein. Bei Kälte und Dunkelheit ins Auto zu steigen und loszufahren, sind nicht dabei.
Anders lässt sich jedoch die heutige Planung nicht realisieren. Ich möchte um 7:50 Uhr in Freudenberg-Kirschfurt sein, um mit der Westfrankenbahn über Miltenberg nach Amorbach - dem Startpunkt der heutigen Tour zu fahren.
Die erste Herausforderung ist das Lösen des „Auf-Achse“ Tagestickets, was mich knapp 10 Minuten kostet. Keine Ahnung, was man da vorher studiert haben muss. Informatik reicht wohl nicht. Immerhin wird im Zug sofort kontrolliert, sodass die Mühe nicht umsonst war.
Auch in Amorbach ist es eiskalt (1 Grad, immerhin Plus) und trocken.
Auf einem wunderschönen Pfad geht es nun in Serpentinen hinauf zur Gotthardsruine. Ich genieße die Stimmung, die in dem alten Bauwerk herrscht sowie den Blick ins Tal. Wenig später treffe ich auf Wanderer die an der Sattelhütte dem Beherbergungverbot aus dem Weg gegangen sind. Das war sicher ganz schön frisch in der letzten Nacht! Im Tal wandere ich vorbei an der Nithardmühle in Reuenthal. Hier ist absolute Ruhe angesagt - von den zwitschernden Vögeln mal abgesehen. Nun geht es schweißtreibend hinauf nach Monbrunn (Honig) und weiter zu den Ringwällen auf dem Greinberg - dem Höhepunkt der Vormittagswanderung (Etappe 6). Der Himmel changiert zwischen hell- und dunkelgrau. Die Sonne ist kaum noch alls heller Fleck zu erkennen. Der Abstieg nach Miltenberg direkt durch die Burg in die Altstadt ist beeindruckend. Es ist überhaupt nichts los! Mit etwas mehr Sonne und viel weniger Corona wäre es hier traumhaft schön! Der Wind frischt auf und dadurch ist es so kalt, dass ich mir nur schnell ein Stück Käse auf mein Brot lege und die Mittagspause auf später verschiebe. Von der Marienkapelle bietet sich ein hervorragender Blick ins Tal. Ich erfreue mich daran – ebenso an den Ostereiern. Der Aufstieg führt im Gipfelbereich entlang an besonderen Ausgrabungen. Irgendwie interessiert mich momentan aber mehr, ob alle Äste dank des zunehmenden Windes oben bleiben, denn es knackt bedenklich, und was der Regen macht. Ob ich es vielleicht doch noch vor Einsetzen des Regens schaffe?
Eine ganze Zeit bleibt es noch trocken - kurz vor der Burg Freudenberg beginnt ein normaler Landregen aber mit viel Wind dass mein Trecking-Schirm seine Sturmfestigkeit unter Beweis stellen kann. Ich sage es mal so: ich würde das nicht bewerben. Kurz drauf verpasse ich eine Abzweigung und lande in einer „Sackgasse“ so dass ich die Wahl habe, querfeldein auf den darunter liegenden Weg zu queren, oder noch einmal zurück (bergauf) auf zu laufen. Lange dauert die Entscheidungsfindung nicht. 😜
So wandere ich kurz darauf in die schöne Altstadt. Das Ende des Weges. Wer hier ein tolles Wanderportal erwartet, wird gerbe enttäuscht. Nichts - nur der Wechsel vom roten Nibelungenweg-Symbol zum grünen Zubringer-Symbol. Da auch hier alles geschlossen scheint und es mir nicht nach Stadtbummel bei Regen ist, überquere ich schnell den Main, halte letztmals meinen Schirm sehr gut fest, und bin gleich am Bahnhof bzw. Auto. Geschafft!
Bei der Heimfahrt durch z.T. strömenden Regen wird mir richtig bewusst, wie viel Glück ich mit dem Wetter hatte.
Länge | Auf | Ab |
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25.2 km | 764 Hm | 789 Hm |