Sagres, 03.05.2025

Es ist sehr bedeckt, kühl und windig. Nach einem Haferflocken-Frühstück gehe ich die paar Meter zur Bushaltestelle und bin auch im Nachhinein froh, diese Unterkunft gewählt zu haben. Beim Check-in war ich zunächst ein wenig über den Komfort enttäuscht gewesen (im Vergleich zu Vila do Bispo), doch habe ich mich schnell daran gewöhnt und die Lage war ideal.
An der Bushaltestelle zippe ich mir gleich mal die langen Hosenbeine an (sehr ungewohnt) und tausche mich dann mit einer Fischerpfad-Wanderin aus, bevor der Bus (tatsächlich 15 Minuten vor Abfahrt) eintrifft und auf die Minute pünktlich abfährt. Ich habe wieder einen aussichtsreichen Platz in der ersten Reihe gebucht und sitze alleine – vermutlich, weil er etwas teurer ist. Die vierstündige Fahrt kostet gerade einmal 23 €. Anders als im Flugzeug-Ersatzverkehr nach Faro ist dies ein super gut gepflegter, moderner Mercedes-Reisebus mit angenehmem Fahrer. 10 Minuten später sind wir in Vila do Bispo – das dauerte zu Fuß länger.
Weiter geht es über Lagos nach Portimão, wo sich der Bus restlos füllt – sogar mein Nebensitz ist nun besetzt – und dann geht es ohne weitere Haltestellen nach Lissabon.

Pünktlich um 13:15 Uhr komme ich an, esse am Busbahnhof eine Kleinigkeit und buche mir eine Stadtführung für den späten Nachmittag. Ich möchte vorher noch einchecken und ohne Rucksack ins Zentrum. Urplötzlich gibt es einen Regenguss für etwa 3 Minuten. Wer das Pech hat, erwischt zu werden, ist jetzt triefend nass.

Ich gehe vom Busbahnhof hinüber zum Bahnhof Zoo und kaufe mir ein Ticket für den Zug – und weil das falsch ist, danach gleich nochmal eins für die Metro. Und habe dann ein Déjà-vu. Ich glaube, ich habe das letztes Mal auch schon falsch gemacht und nehme mir vor, es beim nächsten Lissabon-Besuch gleich richtig zu machen. Ich vermute, ich hatte mir das auch das letzte Mal vorgenommen. (Hintergrund: Die Haltestelle ist eine der ganz wenigen, die im Erdgeschoss von der Bahn bedient wird, und unterirdisch von der Metro. Beide Gesellschaften bieten verwirrenderweise auch Tages-Tickets zu einem ähnlichen Preis und mit ähnlichem Aussehen. Eines gilt nur für den Zug, das andere für Metro und Bus.)

Die Stadtführung auf Englisch ist unterhaltsam, auch wenn ich dem Führer beim Ritt durch die Geschichte nur begrenzt folgen kann, doch aufgrund mehrerer Regenschauer nicht wirklich spaßig. Im Anschluss gehe ich noch zum Time Out Market, einer riesigen Markthalle mit etwa 30 Restaurant-Ständen und zentralen Tischreihen, an denen man die ergatterten Spezialitäten genießen kann. Ein Ort, der in einer Gruppe sicher Spaß macht, in dem ich mich alleine jedoch überhaupt nicht wohlfühle. An einem Freitagabend ist es hier natürlich besonders voll.
Ich mache mich also auf den Rückweg und stückle mir mein Abendessen aus diversen Kleinigkeiten zusammen. Da gerade Frühjahrsfest auf dem Rossio-Platz ist, fällt mir das leicht und am Ende habe ich doch zu viel gegessen.

Die Nacht im ruhig gelegenen, doch sehr hellhörigen Haus schlafe ich unruhig. Kurz vor 6 Uhr darf ich aufstehen, mich fertig machen und dann einen guten Kilometer zum Flughafen gehen. Die Unterkunft ist nicht schlecht, doch die Nähe zum Flughafen ist das Beste daran. Ich bin froh, sie deshalb ausgewählt zu haben. Dieses Haus muss eine echte Goldgrube sein.

Am Flughafen folgt der übliche Ablauf, der gut organisiert abläuft. Wie gewohnt reist mein Rucksack in einem Plastiksack mit den anderen Koffern. Auch hier löst es keine Begeisterung aus, dass der Sack keinen Griff hat, um das Klebeetikett herumzuwickeln. Vielleicht muss ich mir dazu mal etwas einfallen lassen.
Beim Umstieg vom Vorfeldbus in den Flieger ist die letzte Gelegenheit, nochmals kurz portugiesische Sonne zwischen dunklen Wolken zu genießen – immerhin regnet es gerade nicht.
Und dann heißt es „Adeus Portugal“ – doch schon im Herbst sollten wir uns wiedersehen.


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