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Moudon/Oron-la-Ville, 05.06.2021

Gestern Abend kam noch ein heftiges Gewitter, welches in ergiebigen Dauerregen überging. Ich habe super gut geschlafen (der Regen und der rauschende Bach waren sehr beruhigend) und bin zur gewohnten Zeit voller Tatendrang aufgewacht. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, heute länger liegenzubleiben, da die Wettervorhersage nicht gut ist - aber es geht nicht. Wenn den ganzen (Vormit-)tag Regen angesagt ist, werde ich ja sowieso nass. Ich trödle also nur ein wenig herum, und um kurz nach neun geht es los. Der Zug fährt im Stundentakt und den um halb zehn will ich erreichen. Ich schmeiße mich daher in die Regensachen und los geht‘s. Immerhin ist der Rucksack heute richtig leicht!

In Moudon hört es bald auf zu regnen. Der Weg verläuft geschottert entlang der Broye, bevor er sich abwendet und die nächsten Kilometer den Berg hinauf führt. Ein längeres Telefonat mit meiner Tochter verkürzt die Zeit. (Es lebe die Telefon-Flatrate)

Am Dorfbrunnen in Lovatens ergibt sich ein nettes Gespräch mit einer jungen Lausannerin, die mit Freund und Bully seit einer Woche unterwegs ist. Bald gesellt sich ein älteres Pilgerpaar dazu, das gerade von Romont mit Ziel Genf unterwegs ist.

Ein letzter steiler Anstieg und schon habe ich den Bergrücken (und die Kantonsgrenze zu Fribourg) erreicht und von dort einen Rundumblick in die liebliche Hügellandschaft. Auch Romont mit den Burgtürmen erkenne ich sofort.

Nun geht es sanft den Hügel hinunter auf eine Art Hochebene. Am Himmel aufziehende, bedrohlich schwarze Wolken lassen mich meinen Schritt beschleunigen. Es sind ja nur noch ein paar Kilometer. Vielleicht schaffe ich es noch trocken nach Romont?

Das letzte Stück in das auf dem Hügel liegende und mit Stadtmauer und Türmen umgebene Dorf ist steil. Hier oben versammelt sich wieder viel Geschichte.

Das „Hotel du Lion d‘Or“ finde ich mit den ersten Regentropfen.

Unter indischer Leitung checke ich emotionsarm ein. Als ich kurz darauf um den fehlenden Wasserkocher bitte (hoch lebe booking.com) kommt man diesem Wunsch nach und findet nach einigem Suchen sogar noch einen. Als Tasse kann nun mein Berghaferl herhalten - fragen möchte ich nicht, sonst flippt mir der Herr hier noch aus. (Außerdem steht bei booking.com nur Wasserkocher. Nix von Tasse).

Ich hatte sogar überlegt, in dem im Hause integrierten indischen Restaurant zu essen. Jetzt weiß ich, dass ich das sicher nicht mache.

Los geht es zum Coop - ich brauche sowieso noch Verpflegung für morgen - und heute hatte ich außer dem Frühstück auch noch nichts. Dafür jetzt Kohldampf - es ist ja schon nach 13 Uhr. Ein Kebab-Laden auf dem Weg bietet auch Pizza…. - wäre ja auch mal was.

Als ich aus dem Coop komme schüttet es richtig. Egal - Socken aus und los! Das Zeug will eh gleich gewaschen werden. Mal schauen, ob ich noch eine Leine gespannt kriege - sah eher schlecht aus.

Nach dem Mittag dusche ich mich und wasche die Sachen und ruhe mich etwas aus. Draußen regnet es sowieso gerade - ich verpasse also nichts.

Vor dem Abendessen statte ich der Burg noch einen Besuch ab und erklimme auch den Wehrgang. Mit Crocs sind die alten Stufen gar nicht so ungefährlich. Ich finde auch noch einen schönen Aussichtspunkt mit Panoramatafel. Die Kette von 2000ern der Freiburger Voralpen sieht schön aus - die Namen sagen mir nichts. Einer der dominantesten (bzw. eher markantesten) Gipfel ist der Moléson.

Heute gelernt:

  1. wer hungrig einkauft, kauft zu viel.
  2. auch wenn man das weiß.
  3. unbedingt mal Lapsang Souchong probieren.

 

Länge Auf Ab
15.1 km 396 Hm 135 Hm

 


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