Celle, 31.03.2024 (Ostersonntag)

Ich wache gut erholt auf und begebe mich in den Frühstücksraum. Vermutlich zeitumstellungsbedingt ist dort ziemlich viel los. Nach einem zu üppigen Frühstück starte ich auf meine heutige kurze Etappe.

Zu Beginn geht es durch die wunderschöne Altstadt. Es nieselt und die Stadt ist völlig ausgestorben. Nur Menschen mit Hund oder (großen) Zielen sind unterwegs und selbst die Osterglocken wirken deprimiert. Auf einer Fußgängerbrücke überquere ich die Aller und verlasse somit das Zentrum von Celle. Nur der Storch, der langbeinig über die Wiese stakt, scheint sich kein bisschen am Wetter zu stören.

Durch schöne und weniger schöne Wohnsiedlungen verlasse ich die nördlichen Vororte, doch anstatt mich am „Orchideenzentrum Celle“ vorbeizuführen, entscheidet sich der E1 für den direkten Weg durch das Betriebsgelände einer Biogas-Anlage. Der warme, süßliche Gestank lässt die darauffolgende Luft noch klarer und reiner erscheinen. So wandere ich entlang der Felder in der flachen Landschaft und da jetzt auch der Nieselregen aufhört, genieße ich meinen Osterspaziergang zunehmend.

Die am Flughafen vor sich hin kokelnden Überreste des Osterfeuers passierend, betrete ich nach einigen Kilometern Scheuen, einen Ortsteil von Celle. Mit einem Heidschnucken-Wanderer, der sich jetzt eine Woche im Freien aufgehalten hat und überglücklich ist, jetzt endlich anzukommen, tausche ich mich aus. Ich denke, ich werde dieses Stück im September unter die Schuhe nehmen, nämlich dann, wenn die Heide blüht. Und bestimmt mit festen Unterkünften - diese Erkenntnis habe ich aus meiner Auszeit letztes Jahr gezogen.

In Scheuen ist mein Tagesziel erreicht und dieser Ort soll mir als neuer Ausgangspunkt für die Heidedurchquerung dienen. Ich habe diesen Ort so gewählt, weil hiermit die problematisch lange erste Etappe verkürzt werden kann. (Bis Hamburg, Berliner Tor sind es von hier dann „nur noch“ 191 km auf dem E1. Und dann wäre auch mein deutscher E1 komplett.)

Da noch Zeit bis zur Abfahrt meines Busses zurück nach Celle ist, schaue ich mir den Ortseingang des Katastrophen-Dorfs Neu-Tsellis an. Hier hat das Land Niedersachsen den alten Bundeswehr-Standort für zig Millionen zu einem Übungsdorf für Feuerwehr und Katastrophenschutz umgebaut.
Danach gehe ich zurück nach Scheuen. Dort gönnt man Busreisenden immerhin einen Unterstand. Für die Sitzbank war leider kein Geld mehr vorhanden. Bei der Anbindung (3 Busse pro Tag) nutzt eh nur der den ÖPNV, der muss.

Das war's schon wieder mit der Zeit auf dem E1 und diesem Blog. In 2 Wochen plane ich, in Portugal auf dem Fischerpfad zu wandern und natürlich hier zu berichten. Bis dahin wünsche ich allen Mitlesern „Gut Fuß!“

Länge Auf Ab
10.4 km 49 Hm 36 Hm


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