7EB5217C-31CE-409B-B6AB-02AF4847EC34Chavannes-de-Bogis, 01.06.2021

Das Hotel der letzten Nacht war echt der Hammer! Im positiven Sinne. Ich habe nichts gefunden, was ich auszusetzen gehabt hätte. Sogar schnelles WLAN. 60 MBit laut meiner Messung. Und das in einem ländlichen Ort mit gerade mal tausend Einwohnern. Alles war super stylisch und dennoch praktisch eingerichtet. Das Frühstück war qualitativ hochwertig, allerdings für Wanderer etwas spärlich. Soweit ich das gelernt habe, ist das für frankophone Regionen eher üblich.
Als ich um kurz nach acht loswandere brennt die Sonne schon wieder vom wolkenlosen Himmel.
Der Blick auf den immerhin zweithöchsten Berg des Schweizer Jura „La Dôle“, den man gut an der Radarstation erkennt, entschädigt für den langweiligen Betonplatten-Feldweg. Heute ist auch der Rucksack etwas leichter, denn es steht ja nur eine Halbtagswanderung auf dem Programm.
Eine wenig befahrene Straße führt mich unter der Autobahn hindurch und als Allee (Schatten!) zum Château de Bossey. Keine Ahnung, warum das Château heißt. Für mich gibt es hier nichts Sehenswertes. Bald darauf öffnet sich der Blick in Richtung Genfersee und die Alpenkulisse dahinter. An den schneebedeckten Gipfelriesen kann ich mich einfach nicht satt sehen, auch wenn ich deren Namen meist nicht kenne.
Eine kurze, schön Waldpassage mit Bachquerung bringt mich in das nächste Dörflein. Ein Schluck Wasser aus dem Brunnen (Eau potable) - und schon geht es weiter.
Ich muss schmunzeln, als ich in Céligny den Straßennamen „rue des belles filles“ lese. Das waren andere Zeiten!
Entlang einer Straße wachsen eine ganze Reihe chinesischer Blauglockenbäume, die schon fast ausgeblüht haben und immer noch einen betörenden Duft verströmen. Wenn man hier morgens 5 Minuten auf den Bus warten muss, kann man sich das Parfum sparen. Man merkt die deutlich südlichere Lage im Vergleich zum Hochtaunus, wo vor 2 Wochen noch Frostnächte vorkamen.
Im Schatten mache ich kurz darauf eine längere Pause und nehme ein zweites Frühstück ein. Es ergibt auch keinen Sinn, viel zu früh in Nyon anzukommen. Hierbei informiere ich mich auch über den reichlich verwirrenden Grenzverlauf der Kantonsgrenze mit den Genfer Enklaven. Ab jetzt bin ich also definitiv im Kanton Waadt.
Als ich wenig später die Teerstraße verlassen darf und der Weg durch den Wald führt, höre ich plötzlich laute und seltsame Geräusche. Erst denke ich an Enten und gehe dem Geräusch nach. Ich stoße auf einem schilfbewachsenen Tümpel - die Quelle des ohrenbetäubenden Froschgequakes. So habe ich das noch nie erlebt!
Nyon erreiche ich schon kurz vor Mittag. Da ich (dank zweitem Frühstück) noch keinen Hunger habe, gehe ich erst einmal zum Schloss mit der tollen Aussicht, die auch ganz viele der Schüler/Studenten zu schätzen wissen und hier ihre Mittagspause verbringen. Durch die Altstadt schlendere ich bergab zur Schiffsanlegestelle, wo ich glücklicherweise einen schattigen Platz unter einer Platane finde, die Schuhe ausziehe und es mir bequem mache.
Nachdem ich genug rumgelegen bin, esse ich im Migros-Restaurant eine Kleinigkeit und kaufe auch gleich für den Abend ein, damit ich später nicht mehr los muss. Das einfache Restaurant direkt bei der Unterkunft hat nämlich am Dienstag Ruhetag. Auf dem Weg zum Hostel sehe ich, dass es noch einen Bio-Laden und einen Döner in Laufnähe gegeben hätte. Aber jetzt ist es auch gut, wie es ist. Im Hostel warte ich auf der beschatteten Terrasse, bis es 16:30 Uhr ist und die Rezeption öffnet.
Nachdem ich in meiner “Suite” im Hostel Nyon eingecheckt und mich und meine Klamotten gewaschen habe, lasse ich es mir auf meinem Privatbalkon gut gehen.
Fazit: Die heutige Etappe war etwas kurz und zu etwa 90% geteert. Das super gute Wetter hat dies zu einem schönen, entspannten Tag gemacht.. 

Länge Auf Ab
15.5 km 95 Hm 153 Hm

 


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