Wilhelmshöhe, 12.07.2023

Gestern Abend gab es noch ein heftiges Gewitter, welches sich bis in die Nacht hineinzog. Dementsprechend ist es heute Morgen kühler und die Luft ist frisch gewaschen. Im für meinen Geschmack zu weichen Bett habe ich nicht besonders gut geschlafen, kann den Kopf nur eingeschränkt drehen und hoffe, dass sich das bald gibt.
Beim Frühstück lasse ich mit super viel Zeit, denn es gibt keinen Grund zur Eile, da heute bei gleicher Entfernung wie gestern nur halb so viele Höhenmeter auf dem Programm stehen.

Halb zehn Uhr ist schon vorbei, als ich durch das beeindruckende, steinerne Wanderportal direkt bei der Wilhelmshöhe schreite, um auf einem Bohlenweg in den Wald einzutauchen. Die Vögel singen regenbedingt noch etwas zurückhaltend und der kühle, feuchte Wald wirkt auf mich sehr beruhigend.

Nach ein paar Kilometern erreiche ich das Hochmoor „Blindensee“, das eine wahre Oase der Natur ist und nehme das Geschenk, hier in völliger Ruhe verweilen zu dürfen, dankbar an.

Beim Kolmenhof mache ich einen kurzen Abstecher zur Donauquelle, denn hier befindet sich die mündungsfernste Quelle der Donau, genauer gesagt die Breg. Gemeinsam mit der unweit entspringenden Briggach wird daraus die Donau, Europas zweitbedeutendster und zweitlängster Fluss. Da mir gerade eine Busladung spanisch sprechender Touristen entgegenkommt, schaffe ich es dank meiner hervorragenden Spanischkenntnisse („por favor CLICK“), ein schönes Bild von mir und dem Donaustein zu erhalten.
Ohne groß darüber nachzudenken, hätte ich jetzt so richtig Lust, einfach der Donau entlangzuwandern, 10 Länder zu passieren und irgendwann am Schwarzen Meer anzukommen. Herumspinnen und Träumen ist ja erlaubt und hat keine Konsequenzen - es muss ja nicht alles und vor allem nicht sofort umgesetzt werden.

Bei der auffälligen Gesteinsformation Günterfelsen, die ebenso wie das Felsenmeer im Odenwald (und der Goldene Fels in Myanmar) durch Wollsackverwitterung entstanden sind, treffe ich auf Sophie und wir gehen gemeinsam das Stückchen zum Naturfreundehaus in Brend, um Mittag zu essen. Ein kulinarischer Höhepunkt sieht anders aus und doch bin ich froh, endlich etwas zu essen zu bekommen.

Heute lässt es sich unglaublich angenehm wandern. Es ist gerade warm genug für kurze Klamotten und ständig weht ein leichter Wind. Da der Himmel bedeckt ist, brennt auch keine Sonne herunter. Daher stört es mich auch nicht, wenn der Weg manchmal etwas breiter ist oder neben Straßen verläuft. Verkehr gibt es hier sowieso kaum, dafür eine ständig wechselnde, grüne Schwarzwaldlandschaft.

Wenige Kilometer vor dem Ziel nutze ich einen Selbstbedienungs-Kiosk und mache mit einem kühlen Radler Pause. Schön, dass dieses Verkaufs-Prinzip auch hier Einzug gefunden hat.

Die „Kalte Herberge“ erreiche ich dank vieler Pausen und Trödelei erst kurz vor 19 Uhr, sodass ich mich mit Duschen sputen muss, bevor die Küche schließt. Ich bekomme Spaghetti mit Pfifferlingen, die echt lecker sind und da Sophie auch schon da ist, können wir gemeinsam essen. Ein anderer Westweg-Wanderer, zu dem ich mich an den Tisch gesetzt habe, verweigert nämlich jegliche Kommunikation. Leute gibt’s.

Fazit: Ein schöner, langer Wandertag bei gemäßigten Temperaturen.

Länge Auf Ab
23.1 km 452 Hm 403 Hm


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